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Hallo zurück! Fülle dir gerne noch einmal dein Lieblingsgetränk auf, mache es dir bequem, und lass uns dann direkt einsteigen in die, wie ich sie gerne nenne, "Herzens-Routinen".

Was verbirgt sich dahinter? Für mich geht es um all das, was dir ganz persönlich langfristig wichtig und wertvoll ist. Die Handlungen oder Aspekte, die deinem Leben deine ganz persönliche Note verleihen und Qualität schenken. Was darf dein Leben besonders machen? Wie möchtest du dich in deinem Leben zum Ausdruck bringen? Und wenn du irgendwann einmal zurück blickst, wodurch darf sich dein Leben definieren?

Unser Leben ist das, was wir jeden Tag aufs neue tun. Spürst du den Unterschied, den es machen kann, wenn wir das kleine Wörtchen „bewusst“ vor das Wort „tun“ einfügen?

Vielleicht hast du schon einmal etwas von dem "Eisenhower-Prinzip" gehört, in dem es darum geht, wie wir Tätigkeiten mit Hilfe der Merkmale „wichtig“ und „dringend“ kategorisieren können und weiterführend, wie sich diese im Idealfall priorisieren lassen. Dieses Prinzip können wir gut für unser Thema nutzen.

Schauen wir uns zunächst einmal die Definition der Merkmale und ihre möglichen Mischformen an:

  • DRINGEND-WICHTIGE AUFGABEN erfordern unsere unmittelbare Reaktion und tragen gleichzeitig zur Erfüllung unserer langfristigen Ziele, Werte und Bedürfnisse bei. Es sind zumeist Reaktionen auf Krisen oder Deadlines, wie zum Beispiel das Abholen des kranken Kindes aus dem Kindergarten oder die kurzfristige berufliche Anfrage, die dich zwar zeitlich sehr fordert, gleichzeitig inhaltlich aber auch sehr reizt.
  • NICHT-DRINGEND-ABER-WICHTIGE AUFGABEN sind Aufgaben, die mit keiner expliziten zeitlichen Frist versehen sind, für das Erreichen deiner privaten und beruflichen Ziele jedoch essentiell sind. Das Pflegen von Freundschaften, Zeit nur mit dir alleine, Quality-Time mit deinen Kindern, Sport, gesunde Ernährung, das Lesen eines Buchs…Leider stellen wir genau diese Aufgaben, denen wir eine besonders hohe Priorität in unserem Leben einräumen sollten, häufig hinten an, da uns dafür scheinbar die Zeit fehlt.
  • Scheinbar deshalb, weil wir einen nicht unerheblichen Teil unserer Zeit oftmals mit der dritten Art von Tätigkeiten füllen und dabei sind diese tatsächlich  WEDER-DRINGEND-NOCH-WICHTIG. Das ziellose Surfen im Internet, das Berieselnlassen vor dem TV oder impulsives Internetshopping zählt beispielsweise zu dieser Kategorie. Und natürlich tut es auch mal gut, sich diesen „Belanglosigkeiten“ hinzugeben und nach einem langen Tag einfach mal auf der Couch zu entspannen oder sich in neue Sommerkleider zu träumen.

Was du dich aber gerne fragen darfst: dienen mir diese Tätigkeiten tatsächlich, und warum mache ich sie? Füllen sie die kleinen Lücken zwischen `dringend-wichtig´ und `nicht-dringend-wichtigen´ Tätigkeiten auf oder spielen sie eher eine Hauptrolle in meinem Alltag?

Hier lohnt es sich, ehrlich hinzusehen und auch wieder gütig mit sich zu sein, wenn es mal Tage gibt, an denen die Screen-Time-Begrenzung zum fünften Mal weggedrückt wurde. Auch das ist nur menschlich.

Die zentrale Einladung ist also: Verbringe einen großen Teil deiner Zeit ganz bewusst mit Dingen und Tätigkeiten, die zwar nicht unbedingt und immer dringend sein müssen, dir persönlich jedoch wichtig sind. So wichtig, dass sie eine Hauptrolle in deinem Leben einnehmen dürfen. Das kannst du begünstigen, indem du genau diesen Tätigkeiten heilige Zeiten einräumst, also auch sie zu priorisierten Routinen verwandelst. Nutze hierfür gerne die selben „Zauberzutaten“, die ich bereits im ersten Teil des Blog-Artikels mit dir geteilt habe: Sammeln, auswählen, Wert definieren, einplanen, umsetzen, gnädig sein, genießen.

Eine Mischung aus exklusiven und festen Zeitblöcken, wie zum Beispiel die abendliche Journaling-Einheit oder das monatliche Kaffeedate mit deiner Freundin, und das Verweben von bereits etablierten Routinen mit neuen „Herzens-Routinen", sind meine persönliche Empfehlung an dich (nach S.C. Scott "habit stocking" genannt).

So könntest du zum Beispiel beim Wäscheaufhängen Hörbuch hören, beim Zähneputzen alle Ereignisse des Tages durchgehen, für die du dankbar bist oder mit 10 Minuten Huula-Hoop-Training zu beschwingender Musik in den Tag starten, während Deine Sonnencreme einzieht. Es gibt unzählige smarte Möglichkeiten, um all das Dir wertvolle und wichtige ganz spielerisch und kreativ in Deinen Alltag zu verweben. 

Wie auch schon bei den „need to do“-Routinen empfehle ich Dir, mit 1-2 Aspekten zu starten. Nutze also die bewährte Technik der kleinen Schritte, anstelle dich zu überfordern und in einen Leistungsdruck zu verfallen, der dich im schlimmsten Fall frustriert und demotiviert zurück lässt. Jede scheinbar noch so kleine neue Routine kann einen solch großen Unterschied machen und deinen Alltag mit einer extra Prise Magie versüßen. Schenke ihr eine realistische Chance.

Und was ich dir am Schluss noch einmal mitgeben möchte, da ich es für so zentral halte: Sei bitte gnädig und liebevoll mit dir!

Es gibt Tage, Wochen und Phasen in unserem Leben, da haben wir keinerlei Energie für Routinen und/oder der beste Zeitplan fliegt uns um die Ohren, weil das Leben passiert. Und das ist okay.

Vertraue darauf und öffne dich dafür, dass der Morgen kommen wird, an dem du wieder anfängst. Es geht nicht um Perfektion, es geht um Balance und darum, dass wir uns immer wieder darum bemühen, ganz liebevoll zurück in diese zu finden, wenn uns der Alltag unsanft herausgeschubst hat.

 

Erzähl doch gerne einmal: mit welchen Herzens-Routinen möchtest du dich beschenken, und wie motiviert bist du, diesen immer wieder eine Chance zu geben?

Alles Liebe von mir zu dir,

Pamela